Infantile Zerebralparese (ICP)
Die Zerebralparese ist eine spastische Störung des Nerven- und Muskelsystems, die bei Kindern auftritt. Spastische Symptome treten bei 75 Prozent aller Fälle auf.
Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Zerebralparese (ICP) ist eine meist spastische Störung des Nerven- und Muskelsystems, die bei Kindern auftritt. Sie ist charakterisiert durch Störungen des Nerven- und Muskelsystems im Bereich von Muskelspannung (Tonus), Muskelstärke, Koordination und Bewegungsabläufen. Am häufigsten sind spastische Mischformen, bei welchen die Muskelspannung generell erhöht ist.
Ursachen
Die Ursachen der infantilen Zerebralparese können sehr unterschiedlich sein. Sauerstoffmangel, Nabelschnurkomplikationen, Infektionen, Hirnblutungen und Unfälle können im gesamten Verlauf der Schwangerschaft, am häufigsten jedoch im Verlauf der Geburt, zur infantilen Zerebralparese führen.
In den meisten Fällen handelt es sich um eine Mehrfachbehinderung. Insgesamt kommt sie bei 3 von 1.000 Lebendgeborenen vor. Besonders häufig sind jedoch Frühgeborene betroffen.
Symptome
Die Symptome der infantilen Zerebralparese sind sehr unterschiedlich und können individuell stark ausgeprägt sein. Spastische Symptome treten bei 75% aller Fälle auf.
Bei allen Formen sind insbesondere die langen Beugemuskeln und die Adduktoren von der Lähmung betroffen. Durch die Spastik versteifen sich außerdem die Gelenke. Typische klinische Bilder der einzelnen Gelenke lassen sich wie folgt beschreiben: Die Hüfte steht angewinkelt gebeugt und nach innen gedreht. Ellenbogen, Handgelenk und Kniegelenk neigen zur Beugeversteifung. Der Unteram ist gebeugt und der Daumen nach innen gedreht. Sprunggelenk und Fuß stehen in der Spitzfußstellung und auch die Wirbelsäule ist hochgradig verkrümmt.
Diagnose und Therapie
Die Diagnose einer ICP erfolgt aufgrund des klinischen Befunds, nachdem andere fortschreitende Ursachen wie Tumore oder Entzündungen ausgeschlossen sind. Im Mittelpunkt der Behandlung steht eine multidisziplinäre Therapie aus unterschiedlichen medizinischen, orthopädischen und therapeutischen Ansätzen. Ottobock bietet hier verschiedene Hilfsmittellösungen vom Kleinkind bis zum Erwachsenenalter an, zum Beispiel für Positionierung und Lagerung, Verbesserung der Balance und Gehfähigkeit (Unterschenkelorthesen, Laufhilfen, Sitz- und Positionierungshilfen).