Die erste prothetische Versorgung

In den ersten Monaten nach Ihrer Amputation erhalten Sie eine Interimsprothese. Da sich das Volumen Ihres Stumpfes gerade in dieser Zeit stark ändert, muss Ihr Schaft regelmäßig angepasst werden. Wenn sich das Volumen Ihres Stumpfes eingependelt hat, werden Sie mit Ihrer ersten Beinprothese versorgt, auch Definitivprothese genannt. Diese tragen Sie meist mehrere Jahre. Nach einer gewissen Zeit ist es aus Sicherheitsgründen notwendig einzelne Komponenten oder die ganze Prothese auszutauschen. Sie bekommen nach ein paar Jahren also eine Folgeversorgung oder Folgeprothese.

Neue Prothese – Ihre erste Folgeversorgung

Nachdem Sie einige Zeit mit Ihrer ersten Definitivprothese gelebt haben, werden Ihre Anforderungen und Wünsche an Ihre nächste Prothese deutlich. Sprechen Sie mit Ihrem Orthopädietechniker, wo Sie im Alltag an Ihre Grenzen stoßen und was mit Ihrer neuen Prothese noch besser klappen könnte. Brauchen Sie etwa eine wasserfeste Beinprothese für den Alltag oder mehr Sicherheit auf unebenem Gelände? Welche Funktionen muss Ihre Prothese im täglichen Leben erfüllen? Ihr Orthopädietechniker findet für Sie die geeignete Lösung.

Sich sicher fühlen mit Ihrer Beinprothese

Sicherheit ist das A und O für Amputierte. Fühlen Sie sich nicht sicher mit Ihrer Prothese und haben Sie Angst vor Stürzen, kann das Ihren Alltag stark einschränken. Oft wird diese Angst durch Stürze selbst ausgelöst und verstärkt. Sprechen Sie mit Ihrem Orthopädietechniker, um eine Lösung zu finden, dass Sie sich wieder sicher fühlen und selbstbewusst in Ihren Alltag zurückkehren können.

Was ist bei der Erneuerung der Beinprothese zu beachten?

Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, sollten Sie auf eine regelmäßige Erneuerung Ihrer Beinprothese achten. Grundsätzlich gilt: bei Verschleißerscheinungen oder Defekten einzelner Komponenten sollten diese repariert bzw. ausgetauscht werden. Ab einer bestimmten Nutzungsdauer müssen bestimmte Komponenten in Ihrem Interesse ausgetauscht werden.

Woran erkenne ich, dass der Schaft erneuert werden muss?

Ihr Schaft ist das Verbindungselement zwischen Stumpf und Beinprothese. Er sollte immer dann angepasst oder ausgetauscht werden, wenn er nicht mehr richtig sitzt, Sie Schmerzen bekommen oder Probleme beim Laufen auftreten. Volumenschwankungen können Auslöser sein, warum Ihr Schaft nicht mehr richtig passt. Solche Volumenschwankungen können auftreten wenn Sie Gewicht zu- oder abnehmen oder sich die Form Ihres Stumpfes über die Zeit verändert.

Welche Nutzungsdauer haben Liner?

Die Nutzungsdauer von Linern ist nicht nur durch Verschleiß, sondern auch aus hygienischen Gründen begrenzt. Da Liner direkt auf der Haut getragen werden, ist eine tägliche Reinigung unerlässlich. Nichtsdestotrotz kann eine gewisse Geruchsbildung über die Zeit nicht verhindert werden. Wir empfehlen den Liner spätestens nach einer Nutzungsdauer von 6 Monaten zu erneuern.

Wann muss mein mechatronisches Kniegelenk erneuert werden?

Während der regelmäßigen Serviceintervalle bei mechatronischen Kniegelenken werden alle Verschleißteile ausgetauscht. Nach 6 Jahren ist die Lebensdauer erreicht und wir empfehlen den Austausch.

Und wie sieht es mit dem Prothesenfuß aus?

Mechanische Prothesenfüße sind auf 2 Millionen Belastungszyklen getestet. Ist dieses Volumen oder die Lebensdauer von maximal drei Jahren erreicht, empfehlen wir den Austausch dieser Komponente.

Welche Bedingungen müssen erfüllt werden, um mit einer höherwertigen Prothese versorgt zu werden?

Um mit einer höherwertigen Beinprothese versorgt werden zu können, muss Ihre neue Prothese Ihnen einen Vorteil gegenüber Ihrer aktuellen Beinprothese bieten. In Gesetzestexten ist oft von Gebrauchsvorteilen die Rede, wie z.B.: Sie haben ein höheres Sicherheitsempfinden im Vergleich zu Ihrer aktuellen Prothese, müssen weniger Kraft beim Laufen aufwenden, schauen beim Laufen nicht ständig auf den Boden, benötigen seltener Gehhilfen (Unterarmgehstützen, Rollatoren etc.) oder haben mit der neuen Prothese ein deutlich physiologischeres Gangbild.

Benötige ich eine neue Prothese, wenn sich mein Mobilitätsgrad ändert?

Wenn sich Ihr Mobilitätsgrad ändert, Sie also körperlich aktiver sind als zum Zeitpunkt Ihrer letzten prothetischen Versorgung, kann es sinnvoll sein, eine neue Beinprothese zu testen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn Sie mit einer neuen Prothese einen Gebrauchsvorteil gegenüber Ihrer aktuellen Beinprothese haben. Ihr Orthopädietechniker berät Sie, welche Optionen Ihnen offenstehen und welche prothetische Versorgung für Sie individuell in Frage kommt.

Eine zusätzliche wasserfeste Prothese?

Den sicheren Transfer im Nassbereich, wie Dusche, Badezimmer oder Schwimmbad ermöglicht eine wasserfeste Prothese oder spezielle Badeprothese. Wenn Ihre Alltagsprothese bereits wasserfest ist, Sie z.B. mit einem Genium X3 und einem wasserfesten Fuß versorgt sind, benötigen Sie keine zusätzliche Prothese für den Nassbereich.

Myoelektrische und mechanische Prothesen: Im Blickfeld bei täglichen Handgriffen

Prothesenhände vervollständigen das Erscheinen und unterstützen mit grundlegenden Greiffunktionen alltägliche Handgriffe im Beruf, Zuhause und in der Freizeit. Damit Sie sich mit Ihrer myoelektrischen oder mechanischen Hand- beziehungsweise Armprothese im Alltag wohlfühlen, ist es wichtig, dass die Versorgung ganz auf Ihre Bedürfnisse und Ihre Lebenssituation abgestimmt wird. Folgende Aspekte spielen eine entscheidende Rolle: die Ursache für die Amputation oder Fehlbildung, ist dies eine Erst- oder Folgeversorgung, einseitige oder beidseitige Versorgung, wie sieht Ihr soziales Umfeld aus, welchen Beruf üben Sie aus sowie Ihre Interessen und Hobbys. Sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten und Orthopädietechniker, gemeinsam mit Ihnen erarbeiten sie die für Sie passende Lösung. Informieren Sie sich über neueste Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung, über ihre Rechte und Möglichkeiten, um herauszufinden was Sie brauchen. Wichtig ist, dass Sie sich sicher und selbstbewusst in Ihrem Alltag fühlen.

Stark beanspruchte Hilfsmittel

Arm- und Handprothesen sind stets im Blickfeld und stark beanspruchte Hilfsmittel, die einer regelmäßigen Instandhaltung bedürfen.

Greifen, Halten, Heben – Hände sind ein wesentlicher Teil unseres Alltags. Sie unterstützen uns und stellen Verbindungen zu anderen Personen her. Wir können damit Zeichen geben oder uns festhalten.

Die myoelektrische Armprothese ermöglicht Ihnen ein großes Stück Beweglichkeit und Integration. Sie reagiert auf Ihre Muskelsignale und lässt sich damit in fließenden Bewegungen steuern. Mit ein wenig Training werden Sie schnell lernen, die Hand einzusetzen und sie wie selbstverständlich in Ihren Alltag zu integrieren. Die individuelle Passform des Schaftes und die Auswahl der geeigneten Prothesenkomponenten sind eine wesentliche Voraussetzung für den Versorgungserfolg. Diese tragen Sie meist mehrere Jahre.

Neue Handprothese – Ihre erste Folgeversorgung

Nachdem Sie erste Erfahrungen mit Ihrer Armprothese gemacht haben, werden Sie wissen, welche Anforderungen und Wünsche Sie an Ihre Handprothese stellen. Auch Ihre Lebenssituation sowohl privat oder beruflich kann sich verändern, wodurch Sie andere Erwartungen an Ihre Handprothese stellen. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Orthopädietechniker, um ihm zu sagen wo Sie im Alltag an Ihre Grenzen stoßen und was mit Ihrer neuen Armprothese noch besser klappen könnte. Brauchen Sie etwa eine robustere Hand oder einen Greifer? Brauchen Sie Unterstützung eines Therapeuten, um Ihre Prothesenhand besser zu steuern? Wünschen Sie sich eine intuitivere Handprothesensteuerung? Welche Funktionen muss Ihre Handprothese im täglichen Leben erfüllen? Ihr Orthopädietechniker findet für Sie die geeignete Lösung. Suchen Sie aktiv das Gespräch oder informieren Sie sich, welches Sanitätshaus in Ihrer Nähe Armversorgungen durchführt.

Was ist bei der Erneuerung der Armprothese zu beachten?

Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, sollten Sie auf eine regelmäßige Erneuerung und Instandhaltung Ihrer Armprothese achten. Grundsätzlich gilt: bei Verschleißerscheinungen oder Defekten einzelner Komponenten sollten diese repariert bzw. ausgetauscht werden. Besonders Prothesenhandschuhe die immer im Blickfeld sind, können nach einem halben Jahr getauscht werden. Ab einer Lebensdauer von 5 Jahren müssen bestimmte Komponenten in Ihrem Interesse ausgetauscht werden.

Woran erkenne ich, dass der Schaft erneuert werden muss?

Ihr Schaft ist das Verbindungselement zwischen Stumpf und Armprothese. Er sollte immer dann angepasst oder ausgetauscht werden, wenn er nicht mehr richtig sitzt, Sie Schmerzen bekommen oder Probleme bei Bewegungen auftreten. Volumenschwankungen können Auslöser sein, warum Ihr Schaft nicht mehr richtig passt. Solche Volumenschwankungen können auftreten wenn Sie Gewicht zu- oder abnehmen oder sich die Form Ihres Stumpfes über die Zeit verändert.

Welche Lebensdauer haben Handschuhe?

Die Lebensdauer von Handschuhen ist durch Verschleiß begrenzt. Die wichtigste Aufgabe des Prothesenhandschuhs ist seine Schutzfunktion. Er muss die sensible Mechatronik bzw. Mechanik der Handprothese vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Schmutz oder Staub abschirmen. Hinzu kommt, dass der Handschuh die Hand zu einem gewissen Grad vor Stößen und Schnitten schützen muss, was dazu führen kann, dass der Handschuh selbst zerstört wird. Hierdurch lässt sich allerdings eine oft kostspielige Reparatur der Prothesenhand vermeiden. Wir empfehlen den Handschuh spätestens nach einer Lebensdauer von 6 Monaten zu erneuern.

Wann muss meine Prothesenhand erneuert werden?

Während der regelmäßigen Serviceintervalle werden alle Verschleißteile Ihrer myoelektrischen Handprothese ausgetauscht. Nach 5 Jahren ist aus Kosten-Nutzen-Verhältnis die Erneuerung Ihrer Hand sinnvoll. Spätestens nach 6 Jahren muss die myoelektrische Hand durch eine neue Hand ersetzt werden.