Polio/ Post-Polio
Polio ist eine von Polio-Viren hervorgerufene Infektionskrankheit. Das Polio-Virus befällt vorwiegend das Zentralnervensystem (Hirn- und / oder Rückenmark). Bei 0,1 % aller Infektionen kommt es dabei zu Lähmungen.
Polio ist eine von Polio-Viren hervorgerufene Infektionskrankheit. Das Polio-Virus befällt vorwiegend das Zentralnervensystem (Hirn- und / oder Rückenmark). Bei 0,1 % aller Infektionen kommt es dabei zu Lähmungen.
Was ist Polio und was ist das Post-Polio-Syndrom?
Poliomyelitis, auch bekannt als Kinderlähmung, ist eine hochinfektiöse virale Erkrankung, die das Nervensystem angreift und Lähmungen verursachen kann. Trotz der globalen Bemühungen zur Ausrottung von Polio durch Impfkampagnen gibt es immer noch vereinzelte Ausbrüche in bestimmten Regionen. Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine Erkrankung, die Jahre nach der akuten Poliomyelitis auftreten kann und durch neue Muskelschwäche und Müdigkeit gekennzeichnet ist.
Welche Ursachen führen zu einer Polio-Erkrankung?
Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von infizierten Lebensmitteln. Auf diese Weise gelangt das Virus in die Mund- und Rachenhöhle und verbreitet sich von dort aus im Darmkanal, wo es sich vermehrt und schließlich mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Es kann aber auch in das zentrale Nervensystem gelangen, wo es motorische Neuronen zerstört. Dies kann zu dauerhaften Lähmungen führen. Die Krankheit betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren, kann aber auch Erwachsene treffen.
Die Inkubationszeit (die verstreichende Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit) beträgt etwa 6 bis 10 Tage. Wenn die Infektion auf diesem Stadium stehen bleibt, spricht man von einer asymptomatischen oder abortiven Polio. Das ist bei etwa 4 bis 8 % der Infizierten der Fall.
Welche Symptome zeigen Polio-Erkrankte?
Das frühe Krankheitsstadium äußert sich in den meisten Fällen durch leichte, unspezifische Erscheinungen, die auch bei anderen Virusinfektionen auftreten können: Unwohlsein, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Fieber und eventuell Durchfall.
Bei etwa 1 % aller Polio-Virus-Infektionen durchbricht das Virus die Barriere des Darmkanals und dringt über den Blutstrom in Rückenmark und Hirn vor. Das führt dann ebenfalls zu einer nichtparalytischen Form der Poliomyelitis, die sich in Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen äußert. Nur bei 0,1 % aller Infektionen werden die Nervenzellen des Rückenmarkes und/oder des Hirnes von dem Virus direkt befallen. Das ist dann die paralytische Form, da hierbei Paralysen (Lähmungen) auftreten.
Symptome des Polio/ Post-Polio Syndroms sind:
ein allgemeiner Mangel an Kraft und Ausdauer
plötzlich auftretende Lähmungen
extreme Müdigkeit
Atem- und Schluckbeschwerden
Kälteintoleranz
Schmerzen in den Muskeln und/oder Gelenken
erhöhte Muskelschwäche / Muskelschmerzen
Verlust der Muskelreflexe
Muskelschwund (Muskelarthrophien)
zunehmend instabilere Gelenke / Gelenkdeformitäten
Krämpfe
Muskelzuckungen (Faszikulationen)
Veränderungen im Gangbild und/oder erhöhte Tendenz zu Stürzen
Wie wird eine Polio-Erkrankung behandelt?
Da keine ursächliche antivirale Therapie existiert, beschränkt sich die Behandlung auf symptomatische Maßnahmen und die Verhinderung von Komplikationen. Dazu gehören Bettruhe mit Sicherstellung einer sorgfältigen Pflege, korrekte Lagerung und physikalische Therapie zur Förderung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskeln. Zur Nachbehandlung gehört neben einer angemessenen Physiotherapie auch die Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln wie Orthesen. Dadurch kann nach der akuten Erkrankung eine Verbesserung der Beweglichkeit erreicht werden. In schweren Fällen können mechanische Beatmungsgeräte notwendig sein.
Welche Therapieformen gibt es für das Post-Polio-Syndrom?
Für das Post-Polio-Syndrom gibt es ebenfalls keine Heilung, aber die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Dies kann Folgendes umfassen:
Individuell angepasste Physiotherapie
Ergotherapie
Medikamentöse Behandlung von Schmerzen und Entzündungen
Psychologische Unterstützung und Selbsthilfegruppen
Nutzung von Orthesen und anderen Hilfsmitteln zur Unterstützung der Mobilität
Welche Hilfsmittel helfen Polio-Patienten?
Polio-Patienten können von einer Vielzahl an Hilfsmitteln profitieren, um ihre Mobilität zu verbessern, ihre Unabhängigkeit zu erhalten und ihre Lebensqualität zu steigern. Ottobock bietet eine breite Palette von Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse von Polio- und Post-Polio-Patienten zugeschnitten sind.
Orthesen: Orthesen sind wichtige Hilfsmittel für Polio-Patienten, um die Stabilität und Funktion der betroffenen Gliedmaßen zu verbessern. Sie helfen, Muskelschwächen zu kompensieren und Fehlstellungen zu korrigieren. Bei Ottobock bieten wir:
Knie-Knöchel-Fuß-Orthesen (KAFOs): Diese unterstützen das Knie und den Fuß, bieten Stabilität beim Gehen und sie helfen, das Risiko von Stürzen zu reduzieren.
Knöchel-Fuß-Orthesen (AFOs): Diese Orthesen bieten Halt und Unterstützung für den Fuß und Knöchel, verbessern die Gangart und verhindern das Umknicken.
Beinorthesen wie das C-Brace, E-MAG oder FreeWalk sind medizinische Hilfsmittel, die die Beinmuskulatur stützen und stabilisieren, um die Mobilität zu verbessern.
Rollstühle: Für Patienten mit schwerer Muskel- und Bewegungsbeeinträchtigung bieten wir eine Reihe von Rollstühlen, die auf Komfort und Mobilität ausgelegt sind:
Elektrorollstühle: Diese sind ideal für Patienten, die Schwierigkeiten haben, manuelle Rollstühle zu bedienen. Sie bieten eine einfache und bequeme Fortbewegungsmöglichkeit.
Aktivrollstühle (manuelle Rollstühle): Diese sind leicht und einfach zu handhaben und bieten eine ausgezeichnete Mobilität für Patienten, die noch genügend Kraft in den Armen haben.
Bei Ottobock stehen die Bedürfnisse unserer Anwender im Mittelpunkt. Unsere innovativen Hilfsmittel sind darauf ausgelegt, den Alltag von Polio- und Post-Polio-Patienten zu erleichtern und ihnen zu helfen, ein aktives und unabhängiges Leben zu führen. In der Ottobock Expertensuche finden Sie zertifizierte Fachhändler in ihrer Nähe.
Die Geschichte von Melvin
Sie haben noch weitere Fragen?
Wählen Sie verschiedene Möglichkeiten aus, um mit uns in Kontakt zu treten.
* Die auf dieser Website gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.
Die dargestellten Produkte zeigen Versorgungsbeispiele und eine Auswahl der Produkte von Ottobock. Ob ein Produkt für Sie tatsächlich geeignet ist und ob Sie in der Lage sein werden, die Funktionalität eines Produktes voll auszuschöpfen, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Entscheidend sind unter anderem Ihre körperliche Verfassung, Ihre Fitness und eine detaillierte ärztliche Untersuchung. Lassen Sie sich von Ihrem Sanitätsfachhandel über Behandlung, Kontraindikationen und mögliche Risiken aufklären. Bitte lesen Sie die Produktinformation und Gebrauchsanweisung. Als Fachpersonal finden Sie weitere Informationen zu unseren Produkten in den Gebrauchsanweisungen und anderen technischen Dokumenten oder kontaktieren Sie uns.